Das Leuchten der Farben nimmt dich mit in den tiefsten Raum deiner Seele.
Marion T. Douret
In der Kunsttherapie wird mit bildnerischen Medien wie Farbe, Linie, Ton, Stein oder Fotografie gearbeitet, über die der Patient sich ausdrückt. Dabei geht es um seine inneren Bilder, seinen Blick auf die Welt, die Entwicklung neuer Fähigkeiten und Handlungsspielräume und die Entdeckung von Lösungsmöglichkeiten und Ressourcen. Neben tiefenpsychologischen Konzepten, die sich mit den Ursachen psychischer Störungen beschäftigen, spielen in anderen kunsttherapeutischen Ansätzen lösungsorientierte Konzepte eine Rolle, die im Sinne einer salutogenetisch orientierten Medizin nicht nach den Ursachen der Krankheit, sondern nach den Ursachen der Gesundheit fragen.
In der tiefenpsychologischen Kunsttherapie spielen innere Bilder eine Rolle, die in den Gestaltungen ihren Ausdruck finden. Innere Bilder, die mit Krisensituationen oder traumatischen Erlebnissen verbunden sind, können psychische Störungen auslösen. Solche Bilder können in künstlerischen Gestaltungen eine unmittelbare sinnliche Präsenz gewinnen, über die der Patient in einen gestalterischen Dialog mit ihnen treten kann. Dem gemalten oder gezeichneten Bild steht er gegenüber, er kann es verwandeln, so dass an die Stelle des belastenden (inneren) Bildes ein neues Bild treten kann: „In der Therapie geht es um das Gewahrwerden innerer Prozesse, um mehr Bewußtheit. Das bedeutet, um ein intensiveres Hineinlauschen oder Hineinschauen in die intrapsychische Welt mit all den Gefühlen, die sie auslöst, und dann wieder um ein Zurücktreten, das es möglich macht, die Muster und Regeln zu erkennen, die das innere und äußere Handeln beeinflussen und sie ihrer Zwänge zu entheben…“ (Elisabeth Wellendorf) Quelle: Wikipedia
… nur was für Künstler?
„Ich kann nicht malen“ – sagen viele, die erstmalig mit der Kunsttherapie in Berührung kommen. In der Kunsttherapie sollen keine Meisterwerke geschaffen werden, es geht darum die eigenen, puren Emotionen auszudrücken und sie wertfrei und völlig im SEIN, im HIER und JETZT „raus zu lassen“. Ein Weg zurück ins ICH, in die eigene Kreativität, in die Freiheit zu SEIN.
… was erwartet mich?
In einer vertrauensvollen therapeutischen Beziehung und Atmosphäre wird Dir eine Reise ins ICH ermöglicht. Auch belastende Emotionen wie Ärger, Wut, Ohnmacht und Enttäuschung können am und mit dem Medium erspürt, gelebt, kommuniziert und verarbeitet werden. Sie können sich zeitweise in „Farbe und Tun“ versenken und sich auf die Suche nach eigenen Stärken und intuitiven Kräften begeben.
Kunsttherapeutische Methoden könnten sein:
- Gestalten nach Märchen, Mythen oder Gedichten
- Körperbilder
- Gestalten mit Ton
- Familienskulptur
- Probehandeln mit Tonfiguren
- Standortbestimmung: Wo stehe ich gerade in meinem Leben? Wo geht es hin?
- Kritzelbilder
- Entwicklungsübung
- Gestalten nach individuellen Themen oder Themenvorgabe
- Dialogisches Gestalten
- Ressourcen- und lösungsorientiertes Gestalten
- Collagen – Persönliche Fotocollagen
… was „bringt“ mir das?
Die eigene Kreativität ist ein Ausdruck unserer Empfindungen und unserer Gedanken. Deine Werke erzählen Geschichten von allem was Dich beschäftigt. Positiv, sowie negativ. Alles ist erlaubt und alles ist wertfrei akzeptiert. Benutzen wir Deine Kreativität als Zugang in Dein Inneres, machen es begreifbar und aktivieren Deine Ressourcen zur Selbsthilfe. Jede Stunde bleibt ein spannendes Abenteuer, eine Reise zu mehr Verständnis, Erkenntnis, Bewusstheit und mehr Selbstvertrauen. Eine Reise ins ICH.